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Zeitungsartikel     

Für all diejenigen, die die Zeitungsartikel noch nicht gesehen haben.

Erschienen in der Pressewoche am 15. Juni 2012 und am 28. September 2012

sowie in einer russischsprachigen Fernsehzeitschrift :-D

 

Übersetzung einer Freundin:

"Der Student Marcus Well hat sich auf den Weg gemacht, nach Wladiwostok, genau gesagt, um zum Ozean auf der anderen Seite der Welt zu gelangen. Auf dem Weg schaute er in Kasachstan und der Mongolei vorbei.

 

Die Strecke von 25.000 km legte er auf einem Motorrad der Marke Honda Transalp zurück, das er extra für diese Reise gekauft hat. Man muss sagen, dass die Idee ziemlich verrückt war, weil Marcus keine Erfahrungen mit solchen Reisen hatte. Im Vorletzten Sommer war er zwar mit Freunden zwei Monate unterwegs, aber das war mit einem Auto, durch Europa…

Noch dazu musste er eine passende Strecke durch Russland und die anderen asiatischen Länder finden, die Straßenkarte studieren und Unterkünfte finden – in billigen Motels, unter freiem Himmel – und dabei den Überblick über alle einzelnen Kleinigkeiten behalten.

Unglücklicherweise gab es bereits auf der ersten Strecke einen Vorfall, sodass er seine Liste der unverzichtbaren Gegenstände kürzen musste um Gewicht zu reduzieren. Zu all dem kam noch die Tatsache, dass Marcus sich nur auf Deutsch und Englisch verständigen konnte, weil er kein Wort der slawischen oder muslimischen Sprache beherrscht. Aber es hat sich rausgestellt, dass es für Reisende ohne jegliche Sprachkenntnisse nicht unmöglich ist sich zu verständigen, denn es gibt Reiseführer mit entsprechenden Bildern, die ausdrücken, was man benötigt. Selbstverständlich war Marcus im Besitz solcher Reiseführer. Die Vorbereitungen und Probefahrten haben ganze sieben Monate gedauert.

So kam es dann, dass Marcus Well – bewaffnet bis auf die Zähne – am 9. Mai seine Reise ins Ungewisse antrat. Zuvor, so wie es in Oberbayern Tradition ist, hat er sein Motorrad an der Gemeindekirche weihen lassen und hat mit Freunden, die aus ganz Deutschland, Österreich, der Schweiz und England angereist sind, einen grandiosen Abend verbracht.

In nur einigen Tagen hat der Student Europa durchquert, ist durch Österreich, Slowenien, Ungarn, Rumänien und Moldawien gefahren. Hier gab es keine Probleme mit dem Übernachten: Freunde halfen aus, und er hatte bereits zuvor einige Jugendherbergen übers Internet Kontaktiert. Die Fahrten waren angenehm, obwohl es einige Kleinigkeiten zu bedenken gab – Tankstellen waren nicht sehr zahlreich vorhanden, herrenlose Straßenköter hat er dafür aber in Mengen kennengelernt. Die erste Unannehmlichkeit erwartete Marcus in Moldawien, wo unerwartet in Mitten der Straße ein Grenzposten stand. Für die freundlichen Worte „Umdrehen, Kerl, zurück, hier darf die Grenze nicht überquert werden“ musste er den Grenzbeamten 20,- € „schenken“.

Trotzallem hat Marcus zahlreiche Fotos geschossen und als die unerträgliche Hitze nachließ stieg die Laune des Studenten. In einem Moldawischen Hostel traf Marcus auf ein deutsches Pärchen, die auf Liegerädern auf dem Weg nach Jalta waren. Die Reisenden tauschten Telefonnummern aus, um in Kontakt zu bleiben. Das nächste

Ziel war die Ukraine. Am 22. Mai wurde der Reisende herzlichst in Odessa empfangen. Der legendären Stadt widmete Marcus, mit Hilfe des Reiseführers, ganze sechs Stunden. Odessa hat ihm sehr gut gefallen. Jedoch fand er keine Bank, die ihm das moldawische Geld wechselte. Unerwartet traf er auf einen Souvenirverkäufer, der sein Problem in weniger als fünf Minuten löste. Da wurde Marcus bewusst, dass er auf dem inoffiziellen Weg besser und schneller an das Gewünschte kommt.

Schon am nächsten Tag führte sein Weg von Odessa nach Kiew. Die Nacht verbrachte Marcus in einem Zelt am Rande einer Wiese. Solche Übernachtungen hatte er schon im Vorherein eingeplant, der Schlafsack stellte sich sogar als ziemlich gemütlich heraus. In dieser Nacht hat der Student kein Auge zubekommen: Um sein Zelt herum raschelten nachtaktive Tierchen, in der Größe einer Katze, nicht weit entfernt brummt einer Traktor, und zum Morgen hin schüttete es wie aus Eimern, sodass sein Motorrad im Schlamm des Feldweges feststeckte. Im Kiewer Hostle gab es keine Internetverbindung.

Nach der Ukraine kam Russland und…Angst. Aber auf dem Grenzübergang verbrachte er nur eine viertel Stunde, die Beamten waren freundlich und wünschten ihm sogar eine gute Reise. Da wurde gleich ein Vorurteil zunichte gemacht, dachte Marcus, und hörte plötzlich von hinten: „Ist es dem Rosenheimer hier nicht zu kalt?“. Er war überrascht, erneut auf Deutsche zu treffen, dieses Mal mit Hund. Wie sich herausstellte waren diese Leute Architekten, die mit einem Wohnwagen unterwegs waren. Da fühlte sich der Marcus nicht mehr ganz so alleine.

Er kam auf die Idee, übers Internet herauszufinden, wer ihm zum Übernachten auf seiner Stecke aufnehmen könnte. Er bekam tatsächlich reichliche Antworten und Angebote von Jugendlichen, die der englischen Sprache mächtig waren. In Wolgograd und Samara wurde er von seinen neuen Internetbekanntschaften angetroffen, die ihn mit russischen Pfannkuchen, Gebäck mit Fleischfüllung und russischem Kompott empfingen und ihm ihre Stadt gezeigt haben. Marcus selbst hat den Einheimischen traditionelle bayerische Fleischpflanzerl und Kartoffelsalat zubereitet. Marcus besichtigte viele Sehenswürdigkeiten der Stadt, darunter Mamaev Kurgan, ein Kriegsmuseum und eine Produktionsstädte der Automarke „Lada“, und selbstverständlich bewunderte er nicht nur die gewaltige Breite der Wolga, sondern auch die Tatsache, dass er als Bayer am Ufer eines der berühmtesten russischen Flüsse steht.

Der nächste Tag war bereits der erste Juni. „Nachdem ich Russland verlassen habe war ich ziemlich schnell in Kasachstan. Die Grenzkontrolle ging sehr schnell vorüber, ohne jegliche Bestechungen. Mein nächstes Ziel ist das kasachische Atyrau. Ich habe einen kleinen Umweg durch Turkestan gemacht. Bereits zum Sonnenaufgang besichtigte ich das Weltkulturerbe, das Mausoleum von Achmed Jasawi“ schreibt Marcus in seinem Forum. Was sofort auffiel war die große Veränderung der Landschaft  Die Steppe ist etwas Gigantisches, ohne Grenzen, ohne Ende. Auf der Steppe nach Atyrau hat Marcus seinen geplanten Weg verloren, noch nicht einmal sein Navigationssystem konnte seinen Standpunkt orten. Ein Minibusfahrer ist auf Marcus aufmerksam geworden und hat ihm seine Hilfe angeboten. Er hat das halbe Gepäck von Marcus in seinen Bus gepackt und bat den Studenten ihm zu folgen. Nachdem der Minibusfahrer seine Passagiere im nächsten Dorf ausgesetzt hatte, bereitete der Fahrer dem hungrigen Studenten ein kleines Mahl vor, auf einer Decke auf der Wiese. Danach bot er ihm einen Schlafplatz bei sich zu Hause an.

In Tschimkent wurde der Bayer auf eine kasachische Hochzeit eingeladen, auf der er neugierig die nationalen Traditionen beobachtete und Kymus probierte. Unendliche Weiten, kasachische Häuser, Schafsherden, freilaufende Kamele -  das alles bringt Marcus zum Staunen. Die kasachische Gastfreundschaft und Offenherzigkeit beeindruckten ihn. In jedem Haus, bei dem er zu Gast war, wurde der Dastarhan gedeckt, Verwandte und Nachbarn wurden eingeladen und die Männer halfen bei Reparaturen am Motorrad. Obwohl Unterhaltungen mit den Händen und Fingern stattfanden, oder mit Hilfe der Bilder im Reiseführer, war immer alles Verständlich.

Als dieser Artikel geschrieben wurde, befand sich Marcus in Astana. Die Leser, die an seiner weiteren Reise interessiert sind, können alles auf der Internetseite: http:rosenheim-wladiwostok.de mit verfolgen."

 

(kleiner Tipp: Mit der Tastenkombination Strg + "+" kann man zoomen)

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