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Der erste Sturz     

Mit einem gutem Frühstück im Bauch gings voller Tatendrang Richtung Aktöbe.

Auf meiner Karte gab es eine direkte diagonal verlaufende Straße. Vorbei an Salzseen und Rinderherden auf einer gut asphaltierten Straße.

Plötzlich sah ich weiter vorne ein Motorrad am Seitenstreifen stehen. Als ich näher kam erkannte ich, dass es nicht so ein kleines war, wie es die Einheimischen fahren, sondern eine BMW 1200 GS. Das Reisemotorrad schlechthin. Ich hielt an und erkannte am Nummernschild, dass es Reisende aus Tschechien sind. Sie waren zu zweit auf der vollbepackten BMW und wollten zum Aralsee. Super, dachte ich mir, da schließ ich mich an. Aber sie fuhren in die Richtung aus der ich gekommen bin. Einen 1000km Umweg wollten sie machen, weil die Straße weiter vorne "too offroad" sei mit der dicken BMW.

Naja gut. Ich fuhr weiter und landete in Makat. Von hier sollte eigentlich die Straße weiterverlaufen. So sagte es mir zumindestens die Karte und auch das Navi. Aber da war nichts. Nach 10 Minuten wirklichem Offroads erreichte ich die "Straße". Sie befand sich mitten im Bau. Heißt: unbefahrbare, handgroße Steine. Ich fuhr wieder zurück in die Stadt. Das konnte doch nicht sein. Navi und Karte zeigen eine Straße, die noch nicht existiert? Also lieber nocheinmal nachgefragt.

An einer Bushaltestelle blieb ich stehen und ging auf die staunende Menge von Wartenden zu. Nach wilden Gesprächen mit Händen und Füßen über der Karte, sollte ich dem Bus folgen. Dieser fuhr Richtung Aktöbe. Zum Verständnis: Der Bus war ein russischer Minivan. Statt 5 Personen waren 12 darin. Naaa gut. Vielleicht hatte ich die Straße nur übersehen. Als es dann wieder auf die Offroadpiste ging ahnte ich schon nichts Gutes. Und da passierte es auch schon. Ich verlor im tiefem Sand die Kontrolle. Die Maschine bäumte sich auf und mein erster richtiger Sturz war perfekt.

Mit meinen Zehen stimmte irgendetwas nicht, aber dazu später mehr. Die Maschine lag mit Gummi nach oben und Lack nach unten. Der "Linienbus" blieb stehn und sofort kamen alle männlichen Insassen um zu helfen. Nachdem alles wieder richtigherum war, sah ich, dass die Transalp ordentlich Öl verlor. In Gedanken sah ich schon die Ölwanne gebrochen und mich im Flieger nach Hause. Doch bei näherer Betrachtung war es nur Öl aus dem Überlaufstutzen. Beim Kopfüberliegen musste wohl etwas Öl in diesen geflossen sein. Also ganz normal. Der Busfahrer bot mir an den Speedbag, Reifen und Zelt im Bus zu transportieren. Und weiter gings...

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