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Verfluchter Matsch…     

In der Nacht hatte es ordentlich geregnet und als ich aufwachte war außerhalb des Zeltes alles nass. Ich packte meine sieben Sachen und sattelte das Motorrad. Dabei stellte ich schon fest, dass der Feldweg sich in ein Morastloch verwandelt hatte.

Wenig Erfahrung mit soetwas, setzte ich mich auf den Bock und wollte losfahren und landete ohne einen Meter gekommen zu sein im Matsch.

TOLL. Reifen, Zelt und Speedbag wieder runter, damit ich sie wieder aufstellen kann. Nach diesem Kraftakt, bei dem ich selbst im Dreck immer wieder wegrutschte, zurrte ich alles wieder fest.

Auf ein neues. Keine 2 Meter kam ich. Ich sah zur Maschine hinab, die auf der Seite lag und überlegt. Was nun? Es war ein guter Kilometer bis zur rettenden Straße. OK! Also alles runter! Nachdem die Maschine wieder fast jungfräuchlich vor mir stand setzte ich mich darauf und stellte erst einmal fest, wie hoch sie jetzt ohne Gewicht war. Ich musste unbedingt noch mehr Gewicht einsparen.

Diesmal ging es schon ein bisschen leichter, aber es war immer noch eine reine rutschpartie. Der Hinterreifen drehte dauernd durch. Als ich mich zum Vorderrad vorbeugte sah ich, dass dieses sich mit dem Matsch am Schutzblech gefressen hatte und sich gar nicht mehr drehte.

So pflügte ich in Schrittgeschwindigkeit Richtung Straße. Weil Die Lenkung jetzt ja quasi wirkungslos war, suchte sich die Transalp ihren eigenen Weg. Oft führte dieser links und rechts ins Feld. Dann musste ich sie hinlegen, absteigen, aufstellen und nach hinten wieder herausziehen. Eine extrem anstrengende Angelegenheit. Als kleiner Bonus wehte mir noch ordentlich der Wind ins Gesicht.

Ab etwa der Hälfte verkeilte die Alp sich so stark im Feld, dass ich sie nicht mehr herrausbekam. Mir fehlte auch die Kraft, hatte ich doch seit 20 Stunden nichts mehr gegessen. Zeitweise wurde mir auch kurz schwarz vor Augen. Also zurück durch den Morast zu den Koffern und ersteinmal 5 Marmeladenbrote gegessen. Da ich eh schon beim Gepäck war, nahm ich gleich den Speedbag mit, in dem sich alle Dinge für eine Übernachtung befinden. Diesen schleppte ich bis zur Straße. Ich freute mich schon auf die vollbelackten Alukoffer. Das wird ein Spaß.

An der Straße überlegte ich dann, ob ich nicht ein Auto anhalten sollte, das meine Sachen zur Straße fährt. Nachdem nach 15 Minuten keiner anhielt (ich war voller Dreck und sah wohl nicht allzu fröhlich drein) entschied ich die Sache selbst in die Hand zu nehmen. Es müsste zusätzlich ja auch noch ein Allradfahrzeug sein. Sonst steckt das Auto auch noch fest.

Lange Rede, kurzer Sinn: nach 4 Stunden, 9 mal hin und hergehen, immer mit zwischen 5 und 25 Kilo schweren Sachen bepackt, stand ich total fertig und mit keiner Lust auf absolut nichts mehr, bepackt und abfahrbereit an der Straße. Wie sollte das nur in Kasachstan oder der Mongolei werden...

Ich wollte eigentlich nur noch aufgeben und heimfahren. Aber ich riss mich zusammen und fuhr, große Brocken Matsch schleudernd, los.

 

Ich war zu entnervt um auch nur 1 Foto davon zu machen...

One Comment

  1. Du hättest nochmal übernachten müssen, bis es wieder trocken ist! 😉 Aber das wäre wohl furchtbar langweilig gewesen..^^

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