In der Nacht waren irgendwelche Tiere um mich herum. Dauernd raschelte es. Dürften so groß wie Katzen gewesen sein. Es war aber zu dunkel um genaueres zu erkennen. Wäre diese nächtliche Störung nicht schon genug, ackerte die ganze Nacht ein Traktor an meinem Zelt vorbei. Welche Erdfrucht muss denn nachts geerntet werden?
Am nächsten Morgen plagte mich dann schreckliches Heimweh. Ich hatte auf nichts mehr Lust und wollte am liebsten sofort zurückfahren. Ich überschlug alles im Kopf. Noch war ich nicht weit genug weg um innerhalb von 2 Tagen daheim zu sein. Aber dann wäre alles umsonst gewesen. Ich machte mich also doch auf, weiter Richtung Kiew.
Im Hostel angekommen wurde schnell klar, dass es kein Internet gab. Kaputt. Auf unbestimmte Zeit. Ich konnte nicht mit zuhause telefonieren und bekam noch mehr Heimweh :-D Naja.
Ich hatte mich 2 Nächte einquatiert um wieder zu Kräften zu kommen. Also wurde der Ankunftstag ersteinmal ordentlich vergammelt. Ich lernte eine Familie aus Deutschland, wieder einen Südafrikaner und eine Amerikanerin, die im Friedenschor ist, kennen.
Tags darauf gings in die Stadt zur "Free Tour". ine Studentin zeigte uns in 3 Stunden das allerwichtigste von Kiew. Man könnte wohl Wochen in Kiew verbringen. Die Stadt war gigantisch. Und in vollem Fußballfieber. Aber das Stadion machte auf mich keinen allzu fertigen Eindruck. In 16 Tagen sollte es doch schon losgehen?
Auch politisch war einiges geboten. Julia Tymoschenko demonstrationen, wo man hinsieht. Währrend der Tour unterhielt ich mich mit zwei Mädels, die aus Kiew kamen. Aber wie das so ist, weiß man oft über die eigene Stadt eher weniger, deshalb machten die beiden diese Tour. Zusammen mit einer Japanerin zogen wir gemeinsam nach der Tour noch in ein typisch ukrainisches Restaurant und schlugen uns für 2,50€ die Bäuche voll.
Das Heimweh war etwas gemildert und mit der Vorfreude endlich raus aus Europa zu kommen und sowohl die kasachische, als die mongolische Kultur zu entdecken, verschwand es fast. Aber nur fast.