Am nächsten morgen gingen die Probleme weiter. Nichteinmal 400 Kilometer Mongolei und das gesamte Motorrad fällt auseinander. Eine Schraube vom Kofferträger hatte sich verabschiedet. Mit einem Stück Metaldraht haben wir die Schraube ersetzt. Sehr abenteuerlich, aber bis zur nächsten Stadt sollte das schon reichen.
Keine 20 Meter kam ich. Dann war die Kupplung tot. Es war doch nicht das Seil. Es war die Kupplung, die ich vorher erst gewechselt hatte-.- 14500km...
Ich packte mental mal wieder meinen Koffer für den Flieger. Aber zuerst musste ich irgendwie in die nächste Stadt kommen.
Satellitentelefon und Reiseführer sei Dank, suchte ich die Nummer eines lokalen Reiseanbieters heraus und bat um Hilfe. Ein Truck sollte in den nächsten 4 Stunden kommen. Jetzt musste ich die russischen Motorradfahrer ziehen lassen. Sie konnten nicht auf mich warten, bis alles repariert war. Also wartete ich im Zelt. 1 Stunde, 2, 3, 4, 5..., 6..., das war genug. Es war schon 5 Uhr nachmittags und ich entschloss selbst für mich zu sorgen.
Ich ging die 5 Kilometer bis zur Straße und wartete 30 Minuten auf das nächste Auto. Und ich hatte sogar wieder richtiges Glück. Das erste Auto war ein Kleintransporter mit offener Ladefläche. Sie war leer. Ich hielt das Auto an und berichtete von meinem Problemen.
Kein Problem. Wir fuhren zu dritt im Führerhaus zum Motorrad und hievten das Teil den halben Meter bis auf die freie Fläche. Dann gings mit Tempo 20 zurück nach Olgii. (Mit dem Motorrad sind wir 70km/h gefahren...) Auf dem Weg holten die 2 Kasachen, die gerade aus China zurück kamen, noch einige Milchkannen von örtlichen Farmern. Bei dieser Gelegenheit konnte ich mir gleich mal so ein traditionelles Ger von innen ansehen. Fernseher, Solaranlage... :-D
Kurz vor Olgii stoppte uns dann ein Truck. Die 2 Fahrer meinten, sie wären die, die mich holen sollten. Aber sie hätten mich nicht auf der Straße gefunden. Das die Agency den zweien kein GPS mitgegeben hatte, wo ich ihnen doch ganz klar sagte, dass ich NICHT auf der Straße liegen geblieben bin, war eh schon unverständlich. Aber jetzt wollten die 2 auch noch 50€ von mir. Ich gab ihnen 10... Aber sie ließen sich nicht abwimmeln. Mir wurde ein Handy ans Ohr gedrückt und die Dame meinte ich solle bezahlen. Ich meinte, ich hätte wesentlich länger als ausgemacht gewartet und wenn sie den zweien kein GPS mitgibt, sei sie selber Schuld. Wir einigten uns schließlich auf 25€ für nichts.
Dann gings zum örtlichen Travellercamp Blue Wolf. Dort bezog ich quatier und traf die 2 Österreicher von der Grenze wieder. Immerhin bekannte Gesichter. Auch wenn ich mir ein Wiedersehen anders vorgestellt hatte. Die beiden meinten es wäre kein Problem an Ersatzteile zu kommen. Maximal 2 Tage dann wäre alles da. Na hoffentlich....